Mein Kampf gegen das Gear Acquisition Syndrome

Viele Fotografen werden ihn kennen, diesen unstillbare Drang neue Ausrüstung anzuhäufen. Neues auszuprobieren. Besser zu werden. Der Wunsch sich mit etwas neuem von der Masse anzuheben oder zumindest mit Vorbildern im Netz gleich zu ziehen. Vorbilder, Konkurrenz gibt es heute zu Hauf. Eigentlich ist man ständig von irgendwelchen Fotografen umgeben, mit dessen Werken man sich vergleicht. Egal ob in Fotocommunities oder sozialen Netzwerken. Dabei sollte man sich lieber seinen eigenen Weg suchen, als ständig versuchen andere zu kopieren. Gut, ich suche meinen eigenen Weg immer noch!  

Ab und zu versuche ich dem Gear Acquistion Syndrome zu entfliehen. Gern benutze dazu meine altgediente EOS M mit der 22mm Festbrennweite und nutze sonst keine weiteren Hilfsmittel für meine Bilder. Heute ging es aber noch etwas weiter zurück zu den Wurzeln. Auf der Suche nach der Perfektion in der Imperfektion (Frei nach dem japanischen Wabi-Sabi) habe ich meiner 6D ein Auto Revuenon 55mm  f1:1.7  verpasst.

IMG_6531IMG_6534Das Objektiv stammt aus den 70er Jahren wurde in Japan produziert und in Deutschland von Quelle vertrieben. Kostet bei ebay ca 30€ meines entstammt allerdings noch dem Familienbesitz.  Die Verwendung dieses Objektivs zwingt einen ganz einfach etwas mehr Bedacht beim fotografieren walten zu lassen. Nichts ist mit Autofokus an und drauf los knipsen. Genau wie die Blende muss der Fokus manuell an etwas kleinen und nicht immer perfekt erreichbaren Ringen (zumindest an der 6D) am Objektiv eingestellt werden. Die Entschleunigung des Fotografierens. Bildstabilisatoren gibt es natürlich auch nicht. Dafür konzentriert man sich so wieder auf das wesentliche. Wie oft geschrieben nicht die Technik macht das Bild, sondern der Fotograf.

Belohnt wird man dagegen mit einer grandiosen Bildstimmung, die vom Revuenon mit seiner 1.7er Offenblende erzeugt wird. Das Objektiv muss sich mit seinem Bokeh nicht verstecken und wenn man den manuellen Fokus trifft ist es erstaunlich scharf. Ausserdem hast das Fotografieren einfach Spaß gemacht.

Beispiele von Heute will ich auch nicht vorenthalten, bis auf ein wenig zugeschnitten sind die Bilder so wie sie aus der Kamera kamen.